KG Königshofen "die Schnocke" e.V. 1969
Schnocke voran

DIE TAUBERHEXEN

getreu dem Motto: jedem zur Freud` und keinem zum Leid!

Die Tauberhexen sind eine Maskengruppe der Karnevalsgesellschaft Königshofen.

Das Häs, auch Narrenkleid, Kleidle oder Anzug, bezeichnet im Umfeld der schwäbisch- alemannischen Fasnet das Narrenkostüm, welches meistens aus einer Larve und dem Narrenkleid besteht. Ein Narr mit Häs wird Hästräger genannt.

Ein Charakteristikum der schwäbisch- alemannischen Fasnet ist, dass die Hästräger ihre Verkleidung nicht von Jahr zu Jahr wechseln, sondern sie lebenslang beibehalten. In manchen Gegenden ist es sogar üblich, das Häs über Generationen zu vererben. Das Wort "Häs" wird im schwäbischen Dialekt auch außerhalb der Fastnacht für "Gewand" bzw. "Anzug" verwendet. Es geht auf das mittelhochdeutsche Wort "haeze" (Kleidung) und das althochdeutsche "hâz" (Kleid, Gewand) zurück.

Das Häs (Kostüm) einer Hexe soll im Prinzip die Arbeitskleidung einer Bauersfrau darstellen. Auch deshalb tragen Hexen meistens Schürzen. Die Weste einer Hexe heißt mundartlich "Peter", so wie früher eine Arbeitsjacke genannt wurde. Natürlich werden in heutiger Zeit bessere, langlebigere und teurere Stoffe als früher verwendet. Aber der Grundgedanke ist immer noch die "Arbeitstracht" einer Bäuerin. Vor allem weil diese Bäuerinnen Kenntnisse in Kräuterkunde hatten und deshalb mancherorts als "Hexen" verschrien waren. Zur täglichen Arbeitskluft gehörten damals auch Strohschuhe, weil diese robust, billig und einfach selber herzustellen waren. Außerdem halten Strohschuhe die Kälte ziemlich gut ab. In manchen ländlichen Gegenden des Schwarzwaldes werden Strohschuhe auch heute noch gerne als Hausschuhe getragen.

Als Maske oder Larve wird das Gesicht der Narren in der schwäbisch-alemannischen Fasnacht bezeichnet. Die Maske ist Bestandteil des Häs. Der Holzlarve haftet das Fluidum von etwas Altem und Ehrwürdigem, von etwas besonders Erstrebenswertem an, obwohl die ältesten Stücke erst aus dem 18. Jahrhundert stammen. Kein Wunder, daß in den meisten schwäbisch-alemannischen Narrenorten Holzlarven getragen werden. Kein Wunder aber auch, daß die Qualitätsunterschiede sehr groß sind. Der magische Ausdruck der Holzlarve strahlt die Kraft aus, sie alljährlich zu tragen und den alten Maskenbrauch neu zu zelebrieren.

In der Zeit der Hexenverfolgungen warf man den der Hexerei beschuldigten Personen vor, dass sie auf Tieren, aber auch auf Ofengabeln, Stöcken oder Besen zu ihren Zusammenkünften mit dem Teufel geflogen seien. Dass zu jeder Hexe ein Hexenbesen gehört, auf dem sie nach altem Volksglauben in der "Walpurgisnacht" reitet, braucht man eigentlich nicht mehr zu erwähnen. Beim Umzug treiben die neckischen Hexen damit vielerlei Unfug, wirbeln Staub auf, lassen so manches hübsche Mädchen darauf reiten oder stemmen damit gemeinsam eine "Mithexe" in die Höhe.